Gedanken zum Projekt
von Werner Fischer-Tian
Sam Trümpy war ein Pionier der ersten Stunde und ein besonderer Glücksfall für den Jazz im Glarnerland. Neben der mit dem Kulturpreis ausgezeichneten Glarona Bigband initiierte und prägte er während vier Jahrzehnten zahlreiche Kleinformationen, deren Herzstück die Jazz Coalition war. Obwohl selbst ehemaliges Mitglied dieser Formation wurde mir erst beim Sichten seines musikalischen Nachlasses Ende 2003 richtig bewusst, wie eigenständig und umfangreich sein kompositorisches Schaffen war. Mit der Unterstützung des Jazz Clubs Glarus machte ich mich alsbald daran, sein Oeuvre zu transkribieren, um es in Form von sogenannten 'Leadsheets' in einer Art 'Real Book' herauszugeben.
Im Sommer 2006 kam mir während der Niederschrift der letzten Kapitel der Glarner Jazzgeschichte (Jahrbuch Nr. 86 des Historischen Vereins des Kantons Glarus) die zündende Idee, wie seine Musik zu neuem Leben erweckt werden könnte: Ich kontaktierte verschiedene Glarner Jazzmusiker meiner Generation, um sie für die Memorial Jazz Coalition zu gewinnen, die Sams Musik in neues Gewand, in neue Arrangements kleiden sollte. Das Interesse war überwältigend. Zudem steuerte die profilierte Jazzkomponistin Trudi Strebi, eine auf zwei Themen von Sam basierende Originalkomposition bei.
Ende August waren wir spielbereit: Acht Berufsmusiker aus Montréal, New York, Bern, Luzern, Zürich, St. Gallen und Wädenswil, die in Anlehnung an eine von Sams Kompositionen auch The Sons of Sam genannt werden könnten.